Startschuss für Feuchtgebiet

Mittwoch 5. März 2003, Schaffhauser Nachrichten; Region

Geplantes Feuchtgebiet im Wangental: Am vergangenen Samstag wurde die Krone des zu sanierenden Dammes gerodet.

VON PETER SPESCHA

In Zusammenarbeit mit Vertretern des kantonalen Planungs- und Naturschutzamtes, der Gemeinde Osterfingen und der Forstverwaltung wurde Mitte Januar der Umfang der Rodung für das Feuchtgebietprojekt festgelegt. Sie gilt als Vorbereitung für die erste Bauetappe, in deren Verlauf der Humus vom Gelände geschoben und der Damm saniert werden soll. Der Zeitpunkt der Rodung wurde durch den Umstand bestimmt, dass der Verein Wangental Natur Pur verhindern will, dass sich im Frühjahr Tiere in den Büschen einnisten, welche bei einer späteren Rodung gefährdet würden.
Versprechen eingelöst

Aktiv an der Rodung beteiligten sich die Mitglieder des Rotary Clubs Schaffhausen. Sie lösten damit ein Versprechen ein, das sie dem Verein anlässlich einer Projektpräsentation gegeben hatten. Matthias Hodler, Lehrling im Osterfinger Forst, und Hans Gysel unterstützten die Aktion als Fachkräfte mit Motorsägen. Während die Maschinisten die Bäume und Büsche auf der Dammkrone schnitten, schleppten die Clubmitglieder das Material, emsig wie Ameisen, zum Sammelplatz. Das feinere Zweigwerk wurde zur späteren Nutzung im Feuchtgebiet aufgeschichtet, die grösseren Stämme wurden für die Schnitzelung bereit gelegt.

Reibungsloser Verlauf

Da entgegen der Wetterprognose die Sonne noch einmal schien, liessen die ersten Schweisstropfen nicht lange auf sich warten. Das gute Wetter ermöglichte aber auch einen reibungslosen und schnellen Verlauf der Rodungsaktion. Nach gut zwei Stunden Arbeit waren Büsche und kleine Bäume entfernt und auf den Sammelplätzen aufgeschichtet. Auf dem Nebenschauplatz der Rodungsaktion hatte Richi Schaub seinen Oklahoma Joe eingeheizt und versorgte die Helfer mit gebratenem Fleisch und Brot. Ein guter Tropfen Wein, nach einem durstlöschenden Bier, gehörte natürlich ebenso dazu wie der Kuchen, den die Ehefrauen zweier Clubmitglieder gebacken hatten.
Adrian Stadelmann, Präsident von Wangental Natur Pur, erklärte zum Abschluss den Anwesenden die Massnahmen, die für den Bau des Feuchtgebietes vorgesehen sind, und dankte den Mitgliedern des Rotary Clubs Schaffhausen für ihre grosse Arbeit und die Sympathie, welche sie dem Projekt entgegenbringen. Es sei nicht selbstverständlich und nicht einfach, heute für ein solches Projekt Hilfe vonseiten der Wirtschaft zu erhalten. Umso mehr schätze er den persönlichen Einsatz der Clubmitglieder. Er betrachte es auch als gutes Omen, dass ausgerechnet der erste Tag der Arbeiten im Projektgebiet von Sonnenschein begleitet gewesen sei. Bis jetzt hätte es jedes Mal geregnet, wenn der Vorstand des Trägervereins eine Begehung durchgeführt hätte. Adrian Stadelmann dankte auch Richi Schaub, der sich spontan bereit erklärt hatte, die Mannschaft mit seinem Oklahoma Joe zu verpflegen.
Der Präsident des Rotary Clubs, Max Wildberger, zeigte sich ebenfalls erfreut über die rege Beteiligung seiner Kollegen, aber auch über die gute Organisation des Tages. Die damalige Projektpräsentation hätte ihn und auch viele seiner Clubkollegen überzeugt und sie motiviert, sich für das Gelingen des Projektes einzusetzen. Es freue ihn, dass sich junge Leute mit so viel Engagement für ein sinnvolles und der Allgemeinheit dienendes Projekt einsetzten.

Finanzbasis geschaffen

Der Verein Wangental Natur Pur wird am 21. März seine erste Generalversammlung durchführen. Er hat es geschafft, innerhalb eines Jahres über 120 Mitglieder hinter sich zu vereinen und die Finanzierungsbasis für das Feuchtgebiet zu schaffen. Gemäss Adrian Stadelmann ist der Verein aber weiterhin auf die finanzielle Unterstützung von Gönnern und Sponsoren angewiesen, um das Projekt so zu realisieren, wie es geplant ist.