Das Projekt für ein Biotop im Wangental,
das auch als Ausgleichsbecken für Hochwasser dient, nimmt Gestalt
an.
Das Wangental auf Osterfinger Gemeindegebiet gehört zu den schönsten
und interessantesten Tälern im Randengebiet und wurde auch ins Bundesinventar
für schützenswerte Naturlandschaften aufgenommen.
Die Interessengemeinschaft Wangental Natur pur hat sich zum Ziel gesetzt,
das Gelände «Im See» in ein Hochwasser-Schutzbecken zu
verwandeln, das gleichzeitig auch ein Biotop sein soll (vergleiche SN
vom 29. August 2001).
Unterdessen ist das Projekt weiter fortgeschritten, heute Abend will sich
die Interessengemeinschaft als ein Trägerverein konstituieren, der
dann das Projekt auch ausführen soll. Eine erste, noch grobe Kostenschätzung
beläuft sich auf 220 000 Franken; finanziert werden soll das Projekt
zu einem guten Teil durch Eigenmittel und Eigenleistung des Vereins, durch
Sponsoring wie auch mit Beiträgen von Kanton und Bund. Wenn diese
Finanzierung weitgehend sichergestellt ist - wofür sich Wangental
Natur pur bis diesen Oktober Zeit gibt -, sollen Anfang 2003 die Bauarbeiten
in Angriff genommen werden.
Das Land befindet sich im Besitz von Privaten sowie der Gemeinde Osterfingen,
diese wird es kostenlos zur Verfügung stellen.
Mehrere Weiher
Der Bach, der heute auf der Krone des Damms fliesst, wird hinter dem Damm
ein neues Bett erhalten. Mit Kies und Steinblöcken kann hier ein
Pionierstandort geschaffen werden.
Als Zentrum der Anlage wird ein grösserer Weiher ausgehoben, der
möglichst immer Wasser führen soll. Bei Hochwasser wird dieser
Weiher das ganze Gebiet überfluten. Mehrere kleinere Teiche sollen
die Vielfalt an unterschiedlichen Pflanzengemeinschaften und den entsprechenden
Tieren fördern. Diese Teiche werden im Sommer wahrscheinlich austrocknen.
Die Anlage wird so attraktive Laichgewässer für Amphibien (Grasfrosch,
Erdkröte) und Kleinlebewesen (Libellen, Wasserinsekten) schaffen.
Es könnten sich auch Feuchtigkeit liebende Vögel ansiedeln.
Die Nähe zum benachbarten Naturschutzgebiet «Wüster See»
auf der deutschen Seite des Wangentals verspricht einen Austausch von
Pflanzen und Tieren.
Noch offen ist, ob die Wiese wie heute mit extensiver Schnittnutzung bewirtschaftet
werden soll oder ob allenfalls eine zeitweise Beweidung infrage kommt.
Sie kann wegen der vielen Überschwemmungen erst relativ spät
im Jahr befahren werden und bringt nur einen mässigen Ertrag.
Natur beobachten
Das künftige Naturparadies soll durch einen teilweise cachierten
Steg mit Informationstafeln und zwei «Hides» (Beobachtungshütten)
erschlossen werden und so Besuchern Naturbeobachtungen ermöglichen.
Für den Hochwasserschutz muss der Damm, der weder in seiner Stärke
noch in seiner Höhe den Anforderungen entspricht, saniert werden.
Dies gilt auch für den Bereich der Schleuse in der Mitte des Dammes.
Die ökologisch wertvolle Hecke entlang des Dammes soll erhalten oder
wieder hergestellt werden. (pla)
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