In Osterfingen will der neu gegründete Verein
«Wangental Natur Pur» dafür sorgen, dass im hinteren
Wangental, im Gebiet «im See», bald ein See liegt, der dem
Gebietsnamen gerecht wird. Am vergangenen Freitag wurde nicht nur der
Verein gegründet, sondern auch eine erste Version des Projektes vorgestellt.
Im
bis auf den letzten Platz besetzten Rossberghof in Wilchingen eröffnete
der designierte Vereinspräsident, Adrian Stadelmann, die öffentliche
Gründungs und Informationsversammlung.
In einem kurzen Abriss erzählte er die Entstehungsgeschichte dieses
Projektes, wie er als Junge auf dem durch das Hochwasser entstandenen
See hinter dem Ernsteldamm herumgepaddelt und mit grosser Freude Mäuse
und Eidechsen vor dem Ertrinken gerettet habe. Schon sein Vater habe damals
oft von einem See im Wangental gesprochen und die Idee habe ihn nie mehr
ganz losgelassen, werden die Wiesen in diesem Gebiet doch mehrmals jährlich
überschwemmt. Der Zufall habe es gewollt, dass er innert kurzer Zeit
mit der Biologin Gabi Uehlinger und dem Umweltberater Peter Spescha über
seine Idee gesprochen habe und sie rasch für die Idee zu begeistern
gewesen seien. Weitere Interessierte seien dazu gestossen und seit Mai
2001 treffe sich die Gruppe mindestens einmal im Monat zu einer Sitzung.
Nachdem die Öffentlichkeit Ende Sommer mit einem Informationsblatt
zum ersten Mal über das Projekt informiert worden ist, sei es der
logische nächste Schritt den Trägerverein für das Projekt
«Biotop und Hochwasserschutz im hinteren Wangental» zu gründen.
Ein ambitiöses Projekt
Im Folgenden präsentierte Peter Spescha der Versammlung das Projekt.
Das vorgesehene Biotop soll aus verschiedenen Zonen bestehen und für
möglichst viele Tier und Pflanzenarten eine Lebensgrundlage bilden.
Zudem soll damit auch die Leistungsfähigkeit des Ausgleichsbeckens
hinter dem Ernsteldamm erhöht werden. Der Damm wird durch die Umleitung
des zur Zeit in der Dammkrone fliessenden Ernstelbaches gestärkt.
Eine zweckmässige Infrastruktur wie Parkplätze und Fussgängerüberführung
sollen eine sichere Besucherführung gewährleisten. Der Durchgangsverkehr
auf der Kantonsstrasse wird durch eine angepasste Signalisation zweckmässig
gesichert. Schlussendlich muss auch die Finanzierung gewährleistet
sein.
Als Projektziele werden die ökologische Aufwertung des Tales, ein
wirksamer Hochwasserschutz, Förderung des Naherholungsgebietes Wangental
und Zugänglichkeit für die Bevölkerung genannt. Baustart
soll im Januar des nächsten Jahres sein. Peter Spescha hob klar hervor,
dass die Bauarbeiten nur beginnen sollen, wenn die Finanzierung weitgehend
sichergestellt und projektbeeinflussende wichtige Fragen geklärt
sind. Auch sei das vorgestellte Projekt nicht sakrosankt. Vielmehr wolle
man eng mit den Behörden und der Bevölkerung zusammenarbeiten
und nehme gerne konstruktive Anregungen und Vorschläge entgegen,
die in das Vorhaben einfliessen können.
Vorstand und Vereinsstatuten
Der Vorstand besteht mindestens bis zur ersten Generalversammlung aus
den Mitgliedern der Projektgruppe. Er setzt sich wie folgt zusammen: Präsident:
Adrian Stadelmann, Osterfingen; Vizepräsident: Peter Spescha, Rheinau;
Kassierin: Susanne Stadelmann, Osterfingen; Aktuarin: Christa Hauser,
Tasadingen; Fachbereich Biologie: Gabi Uehlinger, Neunkirch; Fachbereich
Bau: Felix Külling, Wilchingen; Beisitzer: Hanspeter Deuber, Osterfingen.
Ebenfalls werden die Vereinsstatuten vorgestellt und wichtige Punkte herausgestrichen.
Zweck des Vereins ist die nachhaltige Entwicklung des Wangentals und die
Erhaltung und Förderung des ökologischen Wertes. Die Mitgliedschaft
ist als Einzel , Familien oder Kollektivmitglied möglich.
Im Falle einer Auflösung des Vereins wird das allfallig vorhandene
Vereinsvermögen einer Organisation mit ähnlichen Zielsetzungen
übergeben, welche durch die Mitgliederversammlung bestimmt wird.
Gemeinde unterstützt Projekt
Die Versammlung machte von der offenen Fragerunde rege Gebrauch. Vorschläge
und Anregungen sowie Bedenken zum vorliegenden Projektentwurf will der
Vorstand prüfen und, soweit möglich, in der weiteren Planung
berücksichtigen. Der Osterfinger Gemeindepräsident Werner Müller
betonte, dass der Gemeinderat die Initiative des Vereins begrüsse
und voll hinter dem Projekt stehe. Aufgrund der angespannten Finanzlage
der Gemeinde sei eine direkte finanzielle Unterstützung durch die
Gemeinde nicht möglich, jedoch werde das gemeindeeigene Grundstück,
auf welchem das Biotop zu liegen kommt, dem Verein kostenlos zur Verfügung
gestellt.
Eigene Homepage und zufriedene Gesichter
Zum Abschluss der öffentlichen Gründungsversammlung von «Wangental
Natur Pur» informierte der Präsident, dass die vereinseigene
Homepage ab heute geschaltet sei und unter www.wangental.ch jederzeit
die aktuellsten Informationen abgerufen werden können.
Adrian Stadelmann zeigte sich sehr erfreut über das grosse Interesse,
auf welches die Gründungsversammlung und der Informationsabend gestossen
ist. «Dieses Interesse gibt uns die Energie, um an unserem Projekt
weiterzuarbeiten, und die Gewissheit, dass wir auf dem richtigen Weg sind».
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