Überwältigende Resonanz beim Vortragsabend
der BUND-Ortsgruppe - Hochwasserschutz und Naturschutz in Einklang
Jestetten ( sf ) Einen richtigen Besucheransturm gab es beim Vortrag
über das Projekt "Wangental" des schweizerischen Vereins
"Wangental Natur pur". Dietrich Veigel vom Kulturkreis Jestetten
und Imkerverein Klettgau hieß auch im Namen des BUND-Ortsgruppe
Jestetten die Referenten des Schweizer Vereins in der überfüllten
Cafeteria im Winkel willkommen.
Das Projekt Feuchtgebiet und Hochwasserschutz im Wangental, das sich
bis an die Grenze der Jestetter Gemarkung erstreckt, stellte Präsident
Adrian Stadelmann vom Verein Wangental Natur pur vor. Er ging zunächst
kurz auf die Geschichte des Wangentals mit der einst beherrschenden Burg
Radegg ein. Bereits im Jahr 1590 wurden urkundlich erstmals Verbauungen
gegen das Hochwasser erwähnt. 1855 erfolgte sogar der Bau eines kleinen
Tunnels zur Ableitung des Wassers in Richtung Jestetten. Mit Hilfe eines
Beamers wurden eindrückliche Bilder aus dem Wangental gezeigt.
Neuer See
Das neue Projekt im Wangental dient dem künftigen Hochwasserschutz,
enthält die Anlage eines Biotops mit einem permanenten See, eine
zweckmäßige Infrastruktur mit Parkplätzen und Beobachtungsständen
für Besucher sowie die Sanierung des Seedammes. Die Ziele der Maßnahmen
sind die Aufwertung des ökologischen Lebendraumes, der Schutz vor
den fast alljährlichen Hochwassern sowie die Werterhöhung des
Wangentales.
Über die Pflanzen- und Tierwelt des Wangentales referierte mit eindrücklichen
Bildern Gaby Uehlinger. Sie hofft, dass die vorhandenen Bestände
in dem neuen Biotop sich rasch ausweiten und auch neue Arten sich ansiedeln
werden. Am Beispiel des auf dem Rossberg direkt in der Nähe entstandenen
neuen Biotops zeigte sie, wie rasch sich die Natur wieder in voller Vielfalt
entwickelt, wenn die Umgebungsbedingungen stimmen.
Peter Spescha berichtete vom Start des Projektes im Mai 2001 und der
Gründung des Vereins "Wangental Natur pur" im Januar 2002,
der mittlerweile 115 Mitglieder hat. Nach der ersten vorläufigen
Projektpräsentation sei im August die Baubewilligung erteilt worden.
Sponsoren gesucht
Die gesamten Kosten des Projektes bezifferte Spescha auf rund 280000 Franken,
die größtenteils durch Sponsoren und Mitgliedsbeiträge
aufgebracht werden sollen. Man sei zuversichtlich, die noch fehlenden
Mittel in Kürze aufzubringen. Baubeginn ist für März vorgesehen,
noch vor Beginn der neuen Vegetationsperiode. Ebbo Neumann von der BUND
Ortsgruppe Jestetten freute sich über die Initiative der Schweizer
Kollegen in Osterfingen und sicherte Unterstützung zu. Die politische
Grenze sei zwar auch gleichzeitig Wasserscheide im Wangental, aber deshalb
nicht trennend. Das auf Jestetter Gemarkung liegende Gebiet "Wüster
See" sei das einzige Naturschutzgebiet in Jestetten und sei die Fortsetzung
des auf der Schweizer Seite geplanten Biotops. Weiter erinnerte er an
die seit über 20 Jahren laufenden alljährlichen Rettungsaktionen
für wandernden Amphibien durch Mitglieder der Jestetter BUND-Gruppe.
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