Dienstag 19. Dezember 2000, Schaffhauser Nachrichten

Radwege werden ausgebaut

Der Grosse Rat hat gestern einen Kredit von 2,25 Mio. Franken zum Ausbau des bestehenden Radwegnetzes gutgeheissen.

Die im Kanton Schaffhausen bestehenden Radwege sollen gemäss dem im Richtplan enthaltenen Streckennetz ergänzt werden. Die entsprechende Vorlage der Regierung ist gestern vom Grossen Rat mit 64 zu 0 Stimmen gutgeheissen worden. Das letzte Wort zu dem dafür erforderlichen Kredit von 2,25 Millionen Franken werden die Stimmberechtigten voraussichtlich am 4. März des nächsten Jahres erhalten. Das Bauprogramm umfasst die Teilstrecken Osterfingen-Wangental, Hallau-Wasserfallen, Siblingen-Schleitheim, Neuhausen-Jestetten, Schaffhausen-Bargen, Thayngen-Bietingen, Buch-Gottmadingen sowie Buch- Hofenacker. Dazu kommen verschiedene Ergänzungen von bestehenden Radwegen zwischen Beringen und Neunkirch.

Verbesserte Hartbeläge
Wie Ernst Gründler (FDP, Schaffhausen) gestern betonte, blieb die Mehrheit der im Bauprogramm enthaltenen Projekte bei der Prüfung der regierungsrätlichen Vorschläge durch die zuständige Spezialkommission unbestritten. Zur Verbesserung der Fahrbahnbeläge auf den Absschnitten Hallau-Wasserfallen und Buch-Hofenacker beantragte die Kommission jedoch, den ursprünglichen Kredit von 2,1 Millionen Franken um weitere 150 000 Franken aufzustocken.

Beschleunigte Realisierung
Bei der Eintretensdebatte sprachen sich neben dem Kommissionspräsidenten auch Hans Gächter (SVP, Trasadingen), Max Baumann (ÖBS, Schaffhausen), Bruno Loher (SP, Schaffhausen), Hans-jörg Weber (CVP, Schaffhausen) und Otto Windler (SP, Schaffhausen), für die Annahme der Vor-lage aus. Die Entflechtung des Motorfahrzeug- und des Radfahrverkehrs müsse als Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit, der Volksgesundheit und der Attraktivität unserer Region verstanden werden. Für Afred Sieber (SVP, Rüdlingen) müsste das vorliegende Programm so rasch wie mög-lich durch einen Ausbau des Radweges von Rüdlingen nach Rafz ergänzt werden. Für Charles Gysel (SVP, Schaffhausen) ist die regierungsrätliche Vorlage zur Realisierung der geplanten Radwege gar nicht notwendig. Er hätte eine schrittweise Realisierung der einzelnen Vorhaben und eine etappierte Finanzierung im Rahmen der Genehmigung der Staatsvoranschläge einem Ge-samtpaket vorgezogen. Er verzichtete jedoch auf einen entsprechenden Antrag. Regierungsrat Ernst Neukomm freute sich über die positive Aufnahme der Vorlage. Um eine möglichst rasche Vervollständigung des Radwegnetzes zu gewährleisten, gebe die Regierung einer Gesamtvorlage den Vorzug. Im Vergleich zu Investitionen zum Ausbau der Stadttangente - weit mehr als 500 Millionen Franken - seien die 2,25 Millionen Franken zum Ausbau der Radwege ein vergleichsweise bescheidener Betrag.

Fortsetzung noch ungewiss
In der Detailberatung beantragte Ruedi Hablützel (FDP, Wilchingen) den Mitgliedern des Grossen Rates, den Ausbau des Radweges durch das Wangental so lange zurückzustellen, bis über des-sen Weiterführung auf deutschem Gebiet Klarheit herrscht. Nach seiner Ansicht müsste zudem zuerst das noch nicht genau fixierte östliche Teilstück gebaut werden. Dort - so Ruedi Hablützel - seien die Gefahren für die Radfahrer wesentlich grösser als im vergleichsweise übersichtlichen westlichen Teilstück. Sein Antrag wurde jedoch mit 44 zu 23 Stimmen abgelehnt. Die Volksabsti-mung zum neuen Radwegprogramm findet im nächsten Jahr statt. Die Realisierung ist bis Ende 2003 geplant. (W. J.)