Erster Spatenstich im Feuchtgebietprojekt |
12. August 2003 Klettgauer Zeitung |
Feuchtgebiet-
und Hochwasserschutzprojekt im Wangental
Nach
zweieinhalbjähriger Vorbereitungs- und Planungszeit wurde die erste
Bauetappe des Feuchtgebietprojektes im Wangental in Angriff genommen.
Bevor die Baumaschinen aufgefahren sind, machte der Vorstand des Trägervereins
Wangental Natur Pur den symbolischen ersten Spatenstich. Im
Beisein zahlreicher Zuschauer tat der Vorstand des Vereins Wangental Natur
Pur den ersten Spatenstich zur Verwirklichung seines Feuchtgebietprojektes
im Wangental. Zuvor dankte der Präsident des Trägervereins, Adrian
Stadelmann, den Behörden und Sponsoren für ihre grosse Unterstützung,
ohne deren Hilfe das Projekt nie hätte realisiert werden können. Auch an
die Adresse der Bevölkerung welche hinter dem Projekt stehe sprach er
seinen Dank aus. In einem kurzen Abriss schilderte er noch einmal die
Entstehungsgeschichte sowie die umfangreichen Planungsarbeiten die dem
Baubeginn vorausgegangen sind. In
der ersten Bauetappe werden im Gebiet „Im See“ die Erdarbeiten in
Angriff genommen. Der Humus wird abgetragen und der neue See ausgehoben.
Der See soll an seinem tiefsten Punkt ca. 1.20m unter dem aktuellen Niveau
liegen. Untergrunduntersuchungen haben ergeben, dass bis in eine Tiefe von
2.50 eine dichte, lehmhaltige Schicht liegt, die ein Versickern des
Wassers verhindert. Ebenfalls
wird der Seedamm verstärkt und leicht erhöht. Die Dammkrone soll nach
Vorschrift des Kantons drei Meter breit werden. Der Damm kann maximal 20
cm erhöht werden. Mit dieser Limitierung wird verhindert, dass bei
Hochwasser die Kantonsstrasse am hinteren Seeende überschwemmt wird. Ergänzend
wird ein befestigter Überlauf im Damm eingebaut. Der
Ernstelbach, der in der alten Dammkrone zur Schleuse fliesst und dem Damm
arg zugesetzt hat, wird in ein neues Bett verlegt.
Aufgrund des Bachmuschelvorkommens im vorderen Wangental wird
darauf verzichtet, ihn in den neuen See zu leiten. So wird erreicht, dass
für die Muscheln auch nach dem Bau dieselben Lebensbedingungen herrschen
und sich das Wasser nicht übermässig erwärmt. Für
die Erdarbeiten sind die ortsansässigen Firmen Ernst Hablützel & Co.
AG, Wilchingen und Wanner Tiefbau AG, Osterfingen verantwortlich. Sie
werden begleitet von Markus
Bolliger vom Kantonalen Natur- und Planungsamt. Nach
dem Abschluss der ersten Etappe wird eine humuslose braune Fläche übrig
bleiben. Diese wird sich allerdings rasch mit neuem Leben füllen. Nach
Meinung von Gabi Uehlinger, zuständig für die biologischen Aspekte des
Projekts, wird so die ideale Voraussetzung für Pionierpflanzen
geschaffen. Diese wiederum stellen die Grundlage, damit sich seltene und
gefährdete Tier und Pflanzen den neuen Lebensraum zurück erobern können.
Was nach dem Bau noch traurig und trist wirke, werde sich bereits in
kurzer Zeit zu einem wertvollen Lebensraum für Pflanzen und Tiere
entwickeln. In
einer nächsten Phase, die auf den nächsten Frühling geplant ist, werden
Büsche und Sträucher gepflanzt. Diese werden den Tieren weiteren Schutz
und Lebensraum bieten. Bis dann wird auch sichtbar werden, ob zusätzliche
bauliche Massnahmen ergriffen werden müssen um dem Gebiet die gewünschte
Form zu geben.
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