Bald naturnaher Lebensraum und effizienter Hochwasserschutz im Wangental

1. September 2001
Klettgauer Zeitung

Die Förderung der Artenvielfalt von Flora und Fauna sowie die Schaffung eines Rastplatzes für Zugvögel im hinteren Wangental hat sich eine Interessengruppe aus der Region Osterfingen zum Ziel gesetzt. Ein Biotop und Ausgleichsbecken soll Lebensräume vernetzen, die Effizienz des Hochwasserschutzes erhöhen und der Bevölkerung als Naherholungsgebiet dienen.

pd. Mit der Technisierung der Umwelt und deren Anpassung an die menschlichen Bedürfnisse ist die Verarmung der Artenvielfalt in Flora und Fauna sowie die Zerstückelung und der Verlust von natürlichen Lebensräumen einhergegangen. Die Problematik ist erkannt und Gegenmassnahmen wie Schaffung von Ökostreifen und -wiesen werden gefordert. Diese von Bund und Kanton geschaffenen Anreitze allein reichen aber nicht aus, um die Verarmung in der Tier und Pflanzenwelt zu stoppen. Auch Zahlreiche Naturschutzorganisationen setzen sich für den Schutz und Erhalt wertvoller Lebensraume ein. Trotzdem ist es unumgänglich, die natürlichen Lebensräume zu vernetzen und weitere Naturräume und Rückzugsgebiete zu schaffen.

Hochwasserschutz unterstützen
Mit dem Ziel im hinteren Wangental ein solches Rückzugsgebiet zu schaffen, dieses der Bevölkerung zugänglich zu machen und zugleich den Hochwasserschutz im Wangental zu unterstützen, hat sich in Osterfingen eine Interessengruppe zusammengefunden. Gemäss Adrian Stadelmann sollen innert der nächsten Monate verschiedene Projektideen ausgearbeitet und auf ihre Machbar-keit geprüft werden. Das Schwergewicht wird – neben der Schaffung eines Rückzugsgebietes für Zugvögel und Amphibien – auf die Integration eines wirksamen Hochwasserschutzes und auf die Zugänglichkeit für die Bevölkerung gelegt. Das Gelände «im See» oberhalb des Ernsteldammes bietet sich für ein solches Projekt geradezu an. Zum Einen liegt es nahe dem Naturschutzgebiet «Wüster See» auf deutschem Gebiet und zum Anderen dient das Gelände bereits heute als Auffangbecken in Hochwassersituationen. «Der Hochwasserschutz ist auf Osterfinger Gemeindegebiet insofern unbefriedigend, als der Ernsteldamm den heutigen Schutzansprüchen nicht mehr genügt und sanierungsbedürftig ist», weiss Bau und Forstreferent Hanspeter Deuber. lm Weiteren wurde bei Griessen ein Schutzdamm gebaut, der seine Funktion nur voll erfüllen kann, wenn im Hochwasserfall die Wassermenge im hinteren Wangental zurückgehalten werden kann.

Eine grosse Herausforderung
Die Gruppe ist sich bewusst, dass sie mit ihrer Idee eine grosse Herausforderung antritt. Neben den Aspekten des Natur und Hochwasserschutzes gilt es auch die Anliegen der Bevölkerung, der Landbesitzer und Landpächter zu berücksichtigen. Der grosszügigen und aktiven Unterstützung durch die Gemeindebehörde Osterfngen kann sie sich indes sicher sein, ist die Idee doch im Interesse der ganzen Gemeinde. Der Gemeinderat ist gemäss Hanspeter Deuber offen für Projekte, welche den Hochwasserschutz im Wangental nachhaltig unterstützen und auch bereit, im Rahmen des Möglichen Hand zu bieten.