Mittwoch 6. Februar 2002, Schaffhauser Nachrichten

Verkehrsunsinn provoziert Sperrung

Zu den Aushubtransporten im Grenzgebiet

Die Sperrung eines Strässleins für den Schwerverkehr im Grenzraum bei Bühl gibt Pflegern und Bewahrern nachbarlicher Befindlichkeiten Gelegenheit, sich mit markigen Worten zu profilieren. Denn, zuerst die Einmischung in den Flugverkehr, weiter die nachbarlichen Bedenken gegen ein atomares Endlager bei Benken, dann die Interventionen nach Bekanntwerden von Sicherheits-mängeln im AKW Leibstadt. Und nun noch diese Verkehrsbeschränkung!
In der Schweiz gibt es ebenfalls Strassen mit Schwerverkehrsbeschränkungen, selbstverständlich auch ohne Unterscheidung nach schweizerischen und ausländischen Fahrzeugen. Würde also ein deutscher Unternehmer diese Transporte ausführen, so müsste er sie ebenfalls durch das Wan-gental karren.
Bleibt die Frage nach dem Verkehrsunsinn, der ja die Sperrung provoziert hat, d. h., warum wird das Aushubmaterial nicht in die näheren Gruben im Raum Hüntwangen/ Weiach, sondern zur Kiesgrube im Unterneuhaus gebracht und weshalb dann nicht per Bahn über den vorhandenen Gleisanschluss? Obwohl jetzt der minimale «Umweg» durchs Wangental beklagt wird, spielte bei der ursprünglichen Planung die Zusatzdistanz in die weiter entfernte Grube Unterneuhaus keine Rolle.
Für diesen Verkehrsunsinn waren wohl marktwirtschaftliche Gründe und Konditionen massgebend. Und diese Marktwirtschaft hätte sich um so mehr gerechnet, als die badische Gemeinde Klettgau solche Transporte auch noch subventionieren müsste. Nämlich durch die Wiederinstandsetzung eines Strassenabschnitts, der solchen Verkehrsarten und Achsdrücken nicht gewachsen ist.

Hugo Mahler,Neuhausen a/Rhf.