Samstag 26. Januar 2002, Schaffhauser Nachrichten
Grenzverkehr unterbrochen
Der grenzüberschreitende Schwerverkehr zwischen
Trasadingen und Eglisau wird von den deutschen Behörden abgeklemmt.
VON WALTER JOOS
Die deutschen Behörden bleiben hart: Die seit einigen Wochen drohende
Schliessung der direkten Route von Eglisau nach Trasadingen (SN vom 8.
Januar) tritt am kommenden Freitag in Kraft. Wie das Landratsamt gestern
mitteilte, wird die Landestrasse 164 aufgrund des Antrages des Stras-senbauamtes
Bad Säckingen zwischen Bühl und dem Zollamt Wil am 1. Februar
für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von mehr als 7,5 Tonnen gesperrt.
Von dieser Gewichtsbeschränkung sind lediglich dem land- und forstwirtschaftlichen
Verkehr dienende Gefährte ausgenommen. Mit dieser Massnahme sollen
- so das Landratsamt - weitere ausserordentliche Schäden an der Fahrbahn
der Landesstrasse verhütet werden.
Wegen des zunehmenden Schwerverkehrs zwischen dem Rafzerfeld und dem Klettgau
sowie wegen der vergleichsweise schmalen Fahrbahn auf dem erwähnten
Abschnitt wurden insbesondere die Bankette der Landesstrasse 164 in Mitleidenschaft
gezogen. Die nunmehr ausgesprochene Gewichtsbeschränkung hat sich
aus diesem Grund laut Angaben der Behörden aufgedrängt. Das
Landratsamt Waldshut bittet denn auch in seiner Mitteilung die von der
Beschränkung betroffenen Fahrzeuglenker und Transportunternehmer
um Verständnis.
Dieses Verständnis ist - zumindest bei den Vertretern der Wirtschaft
im unteren Klettgau - nicht vorhanden. Unternehmer Ruedi Hablützel
fühlt sich durch die Massnahme der deutschen Behör-den diskriminiert.
Die Sperrung der bestehenden Achse Trasadingen-Eglisau bedeutet eine schwe-re
Beeinträchtigung der Verkehrswege in den Grossraum Zürich. Auch
Hansruedi Meier ist über den Entscheid des Landratsamtes empört.
Der Gemeindepräsident von Wilchingen und Vorsitzen-de des Vereins
für die Struktur- und Wirtschaftsentwicklung im unteren Klettgau
sieht die Bestre-bungen zur wirtschafllichen Belebung der Randregion im
Westen des Kantons durch den blockier-ten Weg ins Rafzerfeld in erheblichem
Masse beeinträchtigt. Nach Ansicht von Hansruedi Meier darf diese
Massnahme nicht unwidersprochen hingenommen werden. Auf seine Initiative
findet in der kommenden Woche eine Aussprache mit den zuständigen
Vertretern auf der andern Seite der Landesgrenze statt. Dabei geht es
um eine langfristig für beide Seiten akzeptable Lösung. Anstelle
der ausgesprochenen Gewichtsbeschränkung fordert er eine Verbreiterung
des vergleichsweise kurzen Abschnittes der Landesstrasse 164 von Bühl
bis zur Grenze.
Als Alternative zu dem ab kommenden Freitag für den Schwerverkehr
gesperrten Strassenzug bietet sich der wesentlich längere Weg durch
das Wangental an. Eine Wiedereröffnung dieses bereits seit einigen
Jahren aufgehobenen Zollamtes kommt nach Auskunft Rolf Bergers, des zu-ständigen
Beamten auf der Zollkreisdirektion Schaffhausen, nicht infrage. Die Zollbehörden
sind allerdings bereit, für vorgängig angemeldete Transporte
Durchgangsscheine für den unbedienten Grenzübergang zwischen
Osterfingen und Jestetten auszustellen. Der übrige Schwerverkehr
wird jedoch gezwungen, in Zukunft vom Rafzerfeld über Neuhausen und
Beringen in den Klettgau zu fahren.
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