Mittwoch 9. Januar 2002, Schaffhauser Nachrichten
Fragen zum Transitverkehr
Der Streit um den Schwerverkehr im Grenzraum (SN
von gestern) sorgt auch auf politischer Ebene für Fragen.
Die von Deutschland erlassene Gewichtsbeschränkung für Fahrzeuge
über 7,5 Tonnen zwischen dem deutschen Zollamt Bühl und Wil
im Rafzerfeld hat die Marthaler SVP-Kantonsrätin Inge Stutz bewogen,
beim Zürcher Regierungsrat vorstellig zu werden, um mögliche
Massnahmen zur besse-ren Führung des Schwerverkehrs durch die Grenzregion
zu erreichen.
Wie die SN berichteten, kämpfen die Deutschen zurzeit nicht nur gegen
den Fluglärm, sondern auch noch gegen den Schwerverkehr aus der Schweiz.
Der Strassenabschnitt zwischen den bei-den Zollämtern Bühl und
Wil im Rafzerfeld, wo die Gewichtsbeschränkung gelten soll, befindet
sich auf der direkten Verbindung zwischen Eglisau und dem deutschen Erzingen
und wird entspre-chend vom grenzüberschreitenden Schwerverkehr als
kürzester Weg rege benutzt. Damit scheint aber nun ab Februar 2002
Schluss zu sein, indem das Strassenverkehrsamt Waldshut diesen Abschnitt
schliesst. Dadurch wird der Schwerverkehr gezwungen, den Umweg über
Wilchingen, Osterfingen, das Wangental bis Jestetten und Rafz zu befahren.
In diesem Zusammenhang sei darauf hinzuweisen, dass die Regionen im Kanton
Zürich genauso unter dem zunehmenden, mehrheitlich deutschen Transitschwerverkehr
leiden, welcher sich auf den Nebenstrassen durch die Gemeinden wie Trüllikon,
Waltalingen oder Ossingen zwängt, schreibt Stutz in ihrer Anfrage.
Deshalb sollte der Schwerverkehr auf bestimmte Routen be-schränkt
und direkt vom Zoll her auf die Nationalstrassen geführt werden,
fordert sie weiter. Darum ersucht sie den Regierungsrat um eine Stellungnahme,
was dieser gedenkt zu tun, damit die ge-nannten Dörfer im Weinland
vom Durchgangsverkehr entlastet werden können. Weiter erkundigt sie
sich, ob es möglich ist, mit einer guten Signalisation an den Zollämtern
und einer soliden inten-siven Koordination zwischen den Kantonen Zürich,
Thurgau und Schaffhausen, den Transit-schwerverkehr schon frühzeitig
auf die Nationalstrasse A 4 zu leiten. Weiter will Inge Stutz von der
Zürcher Kantonsregierung wissen, ob sie bereit sei, mit ähnlichen
Massnahmen wie Gewichtsbe-schränkungen analog dem deutschen Vorbild
den Transitschwerverkehr auf den Kantonsstrassen einzuschränken,
um damit eine zusätzliche mögliche Lösung zur Begrenzung
der Transit-Lastwagenflut für die Weinländer und auch weitere
betroffene Gemeinden zu erreichen.
Abschliessend verlangt sie vom Regierungsrat Auskunft darüber, ob
er entschlossen ist, sich noch schneller als vorgesehen für den Ausbau
der A 4 einzusetzen, damit durch das vermehrte Ver-kehrsaufkommen die
Sicherheit nicht noch stärker gefährdet wird. (RoMü)
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